Interview von Herrn Richard Hageleit - Privatpraxis für Physiotherapie und Ergonomie Studio
1. Herr Hageleit was hat Sie motiviert, Physiotherapeut zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Ich habe praktisch von der „picke“ auf, das Handwerk erlernt.
Zuerst als med. Masseur/Bademeister, dann später als mir klar wurde, dass ich Menschen anfassen kann, mit Heilender Wirkung *lacht - habe ich mich für das weiterführende berufsbegleitende Studium zum Dipl. Physiotherapeuten entschieden.
Entscheidend war für mich, dass ich gerne mit meinen Händen arbeite und immer schon in früher Kindheit für medizinische Maßnahmen großes Interesse hatte. Meine Mutter ging damals zu einem med. Masseur und hatte jede Woche eine Fangopackung mit Massage. Da durfte ich öfters zuschauen, der Masseur hatte in der Stadt einen guten Ruf und das hat dann dazu geführt, dass ich mit 13 Jahren sagte „ich werde mal Menschenkneter“ *lacht
2. Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?
Ich habe in meiner ersten Tätigkeit als Med. Masseur in einer orthopädischen REHA-Klinik gearbeitet. Da waren alle möglichen Menschen mit unterschiedlichen Beschwerden, die der Beruf Krankengymnast und med. Masseur betreut. Eben vom Kopf bis Fuß.
Schulterkrankheiten, wie Impingment Syndrom bis RSI (Repetitive Strain Injury) oder Schlüsselbein Frakturen. Kniegelenks Arthrose und Vorderes Kreuzband bis Meniskus Einrisse. Die Wirbelsäulenkrankheiten, wie Skoliose im juvenilen Kindes Alter zu betreuen bis hin zu den klassischen Rückenbeschwerden wie Bandscheibenvorwölbung und Bandscheibenvorfall. Oft verbunden mit einer langen Vorgeschichte die im Jungen Lebensalter ihren Anfang nimmt. Das hat mich bis heute interessiert.
Daher auch mein Praxis Name, statt Praxis für Physiotherapie benenne ich fürs ganze Konzept! „Dein Rückenzentrum“ Erwachsene, Kinder und Jugendliche sind alle unterschiedlich betroffen mit Wirbelsäulenbeschwerden und brauchen einen Fachphysiotherapeuten für den Bereich Rücken.
3. Bei welchen Beschwerden können Sie Ihren Patienten helfen?
Das Rückenzentrum ist spezialisiert auf alle orthopädischen und neurologischen Erkrankungen der Wirbelsäule. Skoliose bis Wirbelsäulenverkrümmungen (Kyphotische BWS). Muskel Dysbalance bis Muskelverhärtungen Schulter-Nacken bzw. Rückenstrecker bis Iliosakralgelenk ISG. Bandscheibenvorfall vor Operation und postoperative Nachsorge.
Die Patienten werden zudem immer jünger, sodass wir neben schweren Trainingsgeräten für Erwachsene seit einiger Zeit auch eine eigene Boulder-Kletterwand installiert haben. 4 Meter breit 5 Meter hoch inkl. Schrägstellung. Die kleinen lieben es. Die großen auch!
4. Welche Therapien wenden Sie an?
Nach dem Erst Gespräch, bzw. physiotherapeutischen Erstbefund bis Statuserhebung, dass jeder unserer Patienten durchläuft, stellt fest welche zielführenden Maßnahmen sinnvoll sind.
Das ist dann meistens erstmal manuelle Therapie aber auch klassische Massage, um Muskelverhärtungen zu lösen. Facetten Gelenke und somit die Beweglichkeit der Wirbelsäule insgesamt wieder verbessert. Aber auch Muskelhautverklebungen (Fascien) sowie Triggerpunkt Therapie in Verbindung mit starken Ausstrahlung Beschwerden in Herz, Lunge Regionen bis Magen-Darm und Beinregion (Lumboischialgie). Eine besondere Therapie, die wir spezialisiert im Rückenzentrum anbieten neben der Skoliose Therapie ist auch die CMD (Cranio Mandibuläre Dysfunktion) bis Bruxismus (Zähne Knirschen) Therapie. Im Rahmen der Kieferorthopädischen Maßnahmen aber auch Zahnärztlichen Beschwerden mit dem Kauapparat.
Die manuelle Lymphdrainage nimmt bei allen Patienten mit Gelenksschmerzen bis Muskelschmerzen eine wichtige erst Maßnahme für Linderung ein. Da die Lymphdrainage das vegetative Nervensystem beruhigt und somit auch den Tonus der Muskulatur senkt und die tiefen Gewebestrukturen interstitiell erreicht (Zwischenzellflüssigkeit, die sich auf dem Transport von Zelle zu einem Blutgefäß oder umgekehrt befindet).
Ursprünglich wurde die MLD manuelle Lymphdrainage bei sekundärer Ödem Bildung in den Beinen und Armen appliziert mit anschließender Kompressionstherapie. Das machen wir auch bei frisch operierten Patienten bspw. nach VKB vordere Kreuzband – Arthroskopie oder Schulter Arthroskopien.
Das Rückenzentrum wäre aber nur eine einfache Physiotherapie Praxis, wenn nicht auch die Med. Trainingstherapie im Anschluss zielführend mit EAP möglich wäre. Die Rehabilitation eines Patienten mit bspw. Kniegelenksersatz TEP beginnt mit Lymphdrainage, einfacher Krankengymnastik, bis Eispackung und endet mit der Med. Trainingstherapie. Die EAP-Erweiterte ambulante Rehabilitation ist die „Königsklasse in der Physiotherapie / physikalischen Therapie mit gerätegestützter bzw. Trainingstherapie.
5. Welche Ausbildung(en) haben Sie absolviert?
med. Masseur / Bademeister und Physiotherapie.
Rückenschul Lehrer Erwachsene KddR und Kinder Rückenschullehrer KddR.
Hierzu zählen dann vor allem die weiterführenden Zertifikate eines Physiotherapeuten. Das ist die Richtung seiner Spezialisierung.
In meinem Fall, Orthopädie u. Neurophysiologie der Reihenfolge nach:
MLD-manuelle Lymphdrainage/KPE, OMT-Orthopädische Manuelle Therapie, SPT-Sport-Physiotherapie, MTT-Med. Trainingstherapie, CG-Chirogymnastik n. Laabs, Skoliose Therapie nach Schroth, PNF propriozeptive Neuro- Fazilitation, APM-Akupressur Massage n. Penzel, Fuß Reflex Zonen Therapie, Schlüsselzonen Therapie n. Dr. Marnitz, Triggerpunkt Therapie, Spiraldynamik.
6. Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Ja. In meiner Zeit als Praktikant habe ich schon früh wertvolle Begegnungen gehabt. Werner Kisters, damals 1994 Inhaber des ersten EAP-Standortes in Friedrichshafen BW. und später 1998 Peter Unsinn REHA Ravensburg. Ich verdanke ihnen „effiziente und nachhaltige“ Vorgehensweisen für meine Karriere Leiter. Sie haben für mich, den Begriff Fach- Physiotherapeut stark geprägt. Meine Praxis Arbeit ist dadurch auf Wirbelsäulen Beschwerden (Skoliose, Bandscheiben, Haltungsschwäche) bis Sportverletzungen (Knie-, Hand- Sprung- Schultergelenk) eingerichtet. Daher auch der Praxisname Rückenzentrum.
7. Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern?
Auf jeden Fall. Das Equipment meiner Praxis. Von der Therapieliege bis Trainingsgeräte. Der Praxissoftware bis interdisziplinäre Arbeit mit Ärzten und Kollegen in meiner Region.
8. Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Ersttermin innerhalb 48 Stunden, gründliche Ersttermin Anamnese und Palpation. Zuhören. Ein Reha Konzept zu haben für jeden einzelnen Menschen. Nachhaltige Versorgung.
9. Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Ich denke da sind wir alle ähnlich eingestellt. Zuverlässig-, Pünktlich- u. Dankbarkeit.
10. Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?
Naja, im Laufe meiner Therapeutenkarriere 1994 – 2023 kommt schon einiges zusammen. Wichtig ist, dass die positiven Patientenerlebnisse überwiegen.
11. Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Reduzieren der Aufnahme von Zucker. Erhöhen der Maßnahme koordinierte Bewegung. ergibt deutlich spürbares, besseres Lebensgefühl.
Richard Hageleit, Dipl. Sport-Physiotherapeut
„Gemeinsam mit Rückenzentrum REHA Konstanz den richtigen Lösungsrhythmus finden“
Unser Körper ist ein einzigartiges Zusammenspiel von rund 100 Billionen Zellen in mehr als 200 Varianten. Ein faszinierendes Wunderwerk mit erstaunlichen potenzialen, das unablässig pulsiert und für ein Leben voller Bewegung geschaffen ist.